„Gute Angebote, die nicht an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbeigehen“, sei das Ziel der AGH-Info-Messe, so Sozialbürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann bei ihrer Begrüßung. Dafür müsse man sich austauschen und vernetzen. Die erste AGH-Info-Messe im Stuttgarter Rathaus bot dafür reichlich Gelegenheit.
Das Jobcenter hatte eingeladen, zusammen mit den Stuttgarter Arbeitshilfeträgern: Caritas, Evangelische Wohnheime, GJB, sbr, Zora und Neue Arbeit. An den Ständen ging es sehr lebhaft zu und es gab viel zum Anschauen: Sieben Siebe und Lederschmiede hatten ihre Werkzeuge mitgebracht, das Kaufhaus der Neuen Arbeit einen kleinen Verkaufstisch aufgestellt. Zu sehen waren auch ein Fahrrad, Holzarbeiten oder ein zum Ausschlachten bereiter PC. Diese Dinge zum Anfassen zeigten wie vielfältige und interessant die AGHs sind. Auch Projekte wie die Demokratiebegleiter:innen oder „BÜROSOZIAL, das Büro für soziale und digitale Angelegenheiten“ waren vertreten.
Zusätzlich erzählten einige AGH-Teilnehmende von ihren Erfahrungen. Diese „Mutmachgeschichten“ zeigten auf, welche Chancen die Maßnahmen bieten: Die Teilnehmenden erhalten nicht nur einen Zuverdienst, sondern auch Tagesstruktur, einen Sinn, morgens aufzustehen und aus dem Haus zu gehen. Das Selbstwertgefühl wird gestärkt und längerfristige Perspektiven eröffnet. „Es ist das Gesamtpaket, das wirkt“, so das Fazit der drei AGH-Erfahrenen. Für die Jobcenter-Mitarbeitenden war es wichtig, diese Perspektiven kennenzulernen, so können sie besser für die AGHs werben. Auch das Jobcenter selbst informierte und beantwortete Fragen zu AGHs, ein anderer Stand präsentierte die Bonuscard.
Insgesamt bot die Messe sehr viel Anschauungsmaterial und geballte Information. Nicht nur für potentielle AGH-Teilnehmende, war das hilfreich, auch die Mitarbeitenden der Träger und des Jobcenters konnten sich austauschen. „Es ist schön, wenn man einmal die Gesichter sieht, sonst kennt man die Stimmen ja nur vom Telefon“, war ein Satz, den man hören konnte.
Die Messe ist gerade in diesen Zeiten wichtig. Die Zahl der freien Stellen ist so hoch, wie lange nicht. So steigen die Chancen, dass Langzeitarbeitslose wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unterkommen, vorausgesetzt sie haben entsprechende Unterstützung. Auch die AGHs selbst leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft und das Gemeinwohl, etwa beim Klimaschutz, und steigern so das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden. „Die Menschen sagen: ‚Wir sind etwas wert, wir wollen auch, dass es akzeptiert wird. Es ist wichtig, was wir tun‘“, so Marc Hentschke, Geschäftsführer der Neuen Arbeit. „Mit dem Jobcenter gemeinsam stellen wir heraus, welche Bedeutung die AGHs für die Gesellschaft haben.“
Vor der Messe ist bereits eine Broschüre erschienen, die die Stuttgarter Arbeitsgelegenheiten vorstellt. Sie finden Sie hier.