Die Zugangsschwellen zu Foodsharing vermindern, die Angebote von Fairteilern gerade bei Menschen bekannt machen, die auf günstige Lebensmittel angewiesen sind: das möchte die Straßen-Universität Stuttgart.
Gemeinsam mit Harry Pfau von „Harrys Bude“ und anderen Vertreter/- innen aus dem Foodsharing-Bereich wurden Formate entwickelt, um über das Teilen und Retten von Lebensmitteln zu informieren und sich einzubringen. Beteiligt waren „Raupe Immersatt“ (Deutschlands erstes Foodsharing- Café), „Commons Kitchen“ und die Initiative „Foodsharing e.V.“. Den Anstoß dazu gab ein, im Rahmen der Straßen-Universität Stuttgart stattfindender, Workshop zum Thema „Ideen gegen die Armut“. Dort identifizierten Betroffene die größten Herausforderungen und suchten nach Möglichkeiten, um selbst aktiv zu werden.
Schnell wurde deutlich, dass gerade die Steigerung der Lebensmittelpreise belastet, dennoch sind bisher kaum von Armut betroffene Menschen im Foodsharing-Netzwerk vertreten. Das Bewusstsein über die Chancen von Foodsharing möchte die Straßen-Universität deswegen schärfen und über Möglichkeiten der Teilhabe informieren.
Ein erster Aufschlag fand im Februar 2023 in Kooperation mit der Vesperkirche statt. Über 20 Interessierte kamen zur Veranstaltung der Straßenuniversität Stuttgart. Zunächst klärte Anika Haas von der Raupe Immersatt und Foodsharing Stuttgart über die Lebensmittelverschwendung und das Mindesthaltbarkeitsdatum auf. Ganze 11 Millionen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel landen allein in Deutschland jährlich in der Tonne. Weltweit sind es 2,3 Milliarden Tonnen.
Initiativen wie Foodsharing e. V. setzen sich deswegen dafür ein, dass noch haltbare Lebensmittel umverteilt werden und diese an sogenannte Fairteiler ausgeteilt werden. In Stuttgart gibt es zahlreiche solcher Fairteiler, der wohl bekannteste ist „Harrys Bude“. Harry Pfau gab den Teilnehmenden Einblicke, wie er mit seinem Team Lebensmittel rettet. Diese werden dann bei „Harry’s Bude“ an der Kirche St. Maria verteilt. Harry Pfau, der früher selbst auf der Straße gelebt hat, hat einen guten Draht zu den Menschen und weiß, worauf es ankommt. Neben Essen bekommt man bei ihm auch Rat und Hilfe.
Im Sommersemester veranstaltet die Straßen-Universität wieder Foodsharing- Kurse, daneben werden in Zusammenarbeit mit Commons Kitchen und der Stadtmission der Evangelischen Gesellschaft Möglichkeiten aufgezeigt, wie die geretteten Lebensmittel verarbeitet werden können. Anmelden für die verschiedenen Veranstaltungen können sich alle Interessierten über die Website der Straßen-Universität Stuttgart https://strassenuniversitaet.neuearbeit.de herunterladen.