Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) besuchte die Fahrrad-Service-Station Möhringen. Er sprach dort auch mit Stationsleiter Roland Rauch (rechts) und Unternehmensbereichsleiter Stefan Klinkert (links)

Kein Schild verweist mehr auf die Neue Arbeit, die Beschilderung der Fahrrad-Service-Station Möhringen ist bereits abmontiert. Trotzdem kommt Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, heute zu Besuch. Schon im Februar sollte der Umzug in die neue Station direkt am Bahnhof erfolgen. „Wir sitzen hier sozusagen auf gepackten Fahrrädern“, sagt Stationsleiter Roland Rauch.

Wie lang es noch dauert, bis die Neue Arbeit endlich in die neue Station einziehen kann und den Betrieb aufnimmt, kann auch Stefan Klinkert, der Unternehmensbereichsleiter, nicht sagen. Formaljuristische Probleme in der Stadtverwaltung müssten noch gelöst werden. Es wird hoffentlich bald sein.

Circa zehn Wahlkreisspaziergänger:innen haben sich eingefunden. Eine Kundin und ein Kunde lassen sich von Rauch noch schnell Kleinigkeiten an ihrem Rad reparieren, bis der Minister kommt.

Hermann sagt zur Begrüßung, dass er bei seinen Spaziergängen im Wahlkreis zeigen will, was es an interessanten Projekten dort gibt. Es entstünde ja auch viel Neues, man würde nicht alles kennen. Interessierte Menschen können dann einfach mitgehen.

Der Bedarf an Service und Reparaturen, so stellten alle Besucher:innen fest, ist groß, denn viele Fahrradhändler bieten keinen oder nur reduzierten Service mehr an.

Hermann regte den Betrieb einer Fahrradwaschanlage an, auf die er persönlich schon lange warte: „Ich kenne da viele Leute, die würden gern einiges Geld liegen lassen, wenn sie es nicht selbst machen müssen.“

Auf die Frage, wie er das ökosoziale Projekt der Fahrrad-Service-Station in Möhringen finde, antwortete der Verkehrsminister: „Super. Ich freue mich, dass es so etwas gibt. Seit vielen Jahren haben wir einen Radboom, aber der wird nicht ewig andauern. Es werden zukünftig nicht alle Händler:innen überleben. Und da braucht es Projekte wie die der Neuen Arbeit, die dann die Räder reparieren.“ Und weiter: „Ich finde es super, dass es diese Einrichtung gibt und ich finde es auch eine super Idee, daraus ein soziales Projekt zu machen.“  Es gäbe viel zu wenig solcher sozialer Projekte, so Hermann. Sie böten tolle Chancen für Menschen, wieder in Arbeit oder Ausbildung zu kommen. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand damit zufrieden ist, wenn er einfach nur rumhängt. Hier können Menschen etwas für sich und andere tun, das ist eine wichtige Sache.“

Roland Rauch und sein Team bekommen zum Schluss viel Lob für ihre Arbeit. Ein Wahlkreisspaziergänger sagte, er wäre oft hier mit seinem Fahrrad. Und er sei immer sehr zufrieden.