„Made in Stuttgart“ ist ein Festival, das migrantischen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten intensive Partizipation am Kulturleben und stärkere Vernetzung ermöglichen will. Dieses Mal war das Kulturwerk Schauplatz der Auftaktveranstaltung.
Bereits seit 2018 ist das Kulturwerk einer der Veranstaltungsorte. „Das hat uns bereichert. Bereichert auf dem Spielplan als auch von den Themen, denen das die Festivals ein wichtiges Forum bieten“, sagte Stefanie Riedner, stellvertretende Leitung des Kulturwerks zu Begrüßung. Das Kulturwerk unterscheidet sich von anderen Kulturinstitutionen durch seine sozialen Aspekte. „Hier werden Kultur und Gastronomie mit sozialer Arbeit verbunden.“
Von städtischer Seite begrüßte Marc Gegenfurtner, Leiter des Kutlturamts, die Gäste. Er zeigt sich bestürzt über die aktuelle Krisenlage im Nahen Osten. Umso wichtiger seien Festivals wie dieses. Er lud die Gäste dazu ein, in den fünf Tagen des Festivals andere Kulturen kennenzulernen, sich tiefer darüber informieren und die genauen Ursprünge erforschen: „Es sind genau solche Festivals wie das heute beginnende, die den Raum geben für eine vertiefte Sensibilisierung von Vielfalt, Toleranz und den Besonderheiten von Kulturen, die wir eben doch oft nur oberflächlich kennen.“ Das Programm sei dieses Jahr noch vielfältiger, um ein noch breiteres Publikum anzusprechen: „Das erweiterte Publikum brauchen wir, wenn wir die Errungenschaften unserer interkulturellen Arbeit eines Festivals feiern wollen, heute aber vor allem auch morgen. Möge das Festival Brücken bauen und das Verständnis füreinander fördern“, so Gegenfurtner.
Auch Paulina Krüger de Schaal, Vorständin vom „Forum der Kulturen“ freut sich über die zahlreichen Möglichkeiten, auf dem Festival Freude zu teilen und sich an den verschiedenen Künstler:innen zu erfreuen. „Das Festival ist ein Zeichen für Partizipation und für die Öffnung für eine postmigrantische Gesellschaft.“
Eine Bürgerjury hat knapp 80 Beiträge recherchiert und gesichtet. Eine Kostprobe erhielten die Gäste an diesem Abend von „The Cuban Orquesta“. Dazwischen sorgte das Clown-Duo Daniel Wangler und Nicolas Reyes für Auflockerung.
Das kubanische Orchester nahm die Zuhörenden mit auf eine Reise in das vorrevolutionäre Kuba. Die Musiker:innen starteten mit einer Rumba, dem „Tanz der Straße von Havanna und Matanzas“, wie Moderation Susana Gonzalez Camino erläuterte. Unterstützt wurde das Ensemble durch ein tanzendes Paar und auch im Publikum wurde schon nach wenigen Klängen mitgewippt. Die kubanische Musik ist geprägt von afrikanischen, kreolischen Rhythmen und europäischen Einflüssen. Sie bildet das ganze Spektrum von gesellschaftlichen Themen und großen Gefühlen ab, gepaart mit tanzbaren Klängen. Auch die Cuido, ein spezielles kubanisches Instrument aus einem Flaschenkürbis, sorgte für den passenden Rhythmus. Gonzales Camino forderte die Gäste dazu auf, die kubanische Musik zu genießen und die Probleme draußen zu vergessen. Dem Aufruf kam das Publikum gerne nach, so wurde mitgetanzt und mitgesungen.