„Das ist nicht nur ein Waschsalon“, meint Thomas Sawatzki von den „Wohnengeln“, „hier gibt es auch ein soziales Tageserlebnis“. Sieben Waschmaschinen und drei Trockner stehen hier. Maschinen, die die Bewohner im Gebäudekomplex in Esslingen-Hohenkreuz preiswert nutzen können. Der Waschsalon ist dabei nur ein kleiner Teil der Aufgaben, die die „Wohnengel“ in Esslingen übernehmen.
„Manche haben keine Waschmaschine“, erzählt Sawatzki weiter, aber auch die Ansprache ist wichtig. Zweimal in der Woche ist er da, bedient die Waschmaschinen, legt auch Wäsche zusammen. Das wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern geschätzt, auch dass sie reden und sich aussprechen können. „Waschen, sitzen und auch reden“, bringt es Sawatzki auf den Punkt. Zehn „Stammkunden“ gibt es. Viele hier sind arm, manche psychisch krank, eine Ansprache ist wichtig. Sawatzki und seine Kollegen helfen auch schon mal, die Einkäufe zu tragen.
Neben den Wohnblock in der Flandernstraße sorgen die Wohnengel auch für Ordnung in zwei weiteren großen Blocks in der Pliensauvorstadt. Alle Wohnungen gehören der Esslinger Wohnungsbau GmbH. Zweieinhalb Stellen gibt es bei den Wohnengeln, die Aufgaben sind umfangreich: Kehrwoche und Saubermachen im Gelände, darauf achten, dass der Müll abgeholt wird, außerdem Sperrmüll einsammeln, die Beleuchtung kontrollieren, Entkalker im Heizungskeller nachfüllen, Post und Pakete entgegennehmen und natürlich Ansprechpartner sein für die Sorgen der Mieterinnen und Mieter. Daniel Gloss macht es Spass, hier zu arbeiten. Er hat eine Hausmeisterausbildung mit Schwerpunkt Garten abgeschlossen. Nicht immer ist es leicht, besonders was die Sauberkeit und den Müll betrifft, sind viele Mieter nachlässig: „Es wird Plastik in die Biotonne geschmissen oder es liegen Säcke auf den Boden, die dann angefressen werden“, erzählt er. „Manche wissen es nicht, die noch nicht so lange hier sind“, trotzdem versucht er immer wieder, Ordnung bei den Mülltonnen zu bringen. Ein weiteres großes Problem war, dass die Müllabfuhr die Tonnen nicht geleert hat, weil kein Platz zum Einfahren da war. Auch hier haben die „Wohnengel“ vermittelt, jetzt klappt es. „Einen Dank gibt es selten“, erzählt Gloss. „Ich mache trotzdem weiter, weil das unser Job ist. Wir müssen den Leuten Anweisungen geben, sonst werden irgendwann die Tonnen nicht mehr geleert. “
Mehr Rückmeldung erhält Sawatzki. „Es kommt Dank zurück“, sagt er, der hier schon lange als Hausmeister arbeitet und den Wert der Arbeit sieht: „Die Sauberkeit hat sich enorm verbessert.“