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  • Subline / Untertitel: "Macht Arbeit(slosigkeit) krank?" - Veranstaltung zum Welttag der seelischen Gesundheit 2024
Diskutierten bei der Veranstaltung "Macht Arbeitslosigkeit krank?" (von links): Sonja Gaidusch (Neue Arbeit), Holger Fuhrmann (Diakonisches Werk Württemberg), Jan Frier (Neue Arbeit), Dr. Sabette E. Elter, Kathinka Kaden (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt)

Im Rahmen des „Welttags zur seelischen Gesundheit“ und der Landesarmutskonferenz fand eine Veranstaltung im Hospitalhof statt, an der Sonja Gaidusch und Jan Frier von der Neuen Arbeit mitgewirkt haben. Es ging um das Thema Arbeit/Arbeitslosigkeit und Gesundheit.

Pia Ehret vom Sozialamt der Landeshauptstatt Stuttgart sagte in ihrem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung: „Es gibt keine Gesundheit ohne seelische Gesundheit.“ Arbeit kann heilsam sein. Arbeit kann aber krank machen und in Arbeitslosigkeit führen. Wie wirkt Arbeit, wie Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit? Die Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Sabette E. Elter beschrieb in einem spannenden Einführungsvortrag die Chancen und Risiken von Arbeit für die psychische Gesundheit. Arbeit kann, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, krank machen und bei Überlastung oder Überforderung zum Beispiel in einen Burnout führen.

Seit 2014 sei die Zunahme der Arbeitsunfähigkeit durch psychische Erkrankungen um 47 Prozent gestiegen. Gesunde Arbeit zu gestalten sei ein Balanceakt, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam gut gestalten müssen, sagte Elter.

Arbeitslosigkeit sei dagegen ein hohes Gesundheitsrisiko, weil sie unter anderem Depressionen, Angstzustände, ein vermindertes Selbstwertgefühl, den Verlust der Tagesroutine und der sozialen Kontakte bewirken. Es sei statistisch nachgewiesen, dass arbeitslose Menschen eine höhere Sterblichkeit und erhöhte Suizidgefahr haben.

Jan Frier und Sonja Gaidusch berichteten eindrücklich von der integrativen und positiven Wirkung der Arbeit. Beide sind im Rahmen öffentlich geförderter Beschäftigung tätig. Sie erfahren dort Wertschätzung, empfinden ihre Arbeit als sinnvoll, fühlen sich sozial integriert und psychisch gesund.

Auf die Frage, wie er die Lage für Langzeitarbeitslose vor dem Hintergrund der geplanten Kürzungen in der Arbeitshilfe einschätze, antwortete Jan Frier: „Wenn das jetzt alles wegbricht (Arbeitsgelegenheiten in Stuttgart), dann haben wir einen Pool an lauter verzweifelten Menschen. Wenn die sich jetzt ohne diese Möglichkeiten durchkämpfen müssen, das ist grausam.“